Aufschluss hierzu kann vielleicht ein kleiner Rückblick in die Zeitgeschichte ermöglichen. Wikipedia berichtet aus der Zeit von 1873 – 1896 von einer „Großen Depression“, die ihren Beginn durch den sogenannten „Wiener Börsenkrach am 9. Mai 1873 fand. Wir können daher heute nur vermuten, dass die vorhandenen finanziellen Mittel eher für den Lebensunterhalt der Familien als für das Feiern von Veranstaltungen  eingesetzt wurden.

Erste Spuren einer Neubelebung des Schützengeistes in Dellwig führen in das Jahr 1910. Hier ist bekannt, dass sich Dellwig als „4. Kompanie“ dem Allg. Bürger-Schützen-Verein Essen Borbeck 1833 anschloss. Weiterhin wissen wir, dass auf einer „Generalversammlung“ im Jahre 1911 Bestrebungen angestellt wurden, in Dellwig wieder einen eigenen Schützenverein zu gründen. Allerdings gab es hierzu vor dem ersten Weltkrieg nicht mehr zu einer Einigung oder Umsetzung.

Der erste Weltkrieg mit fast 20 Millionen Toten unter den Soldaten der kämpfenden Nationen und der Bevölkerung sowie die anschließende Rezession, die Besetzung des Ruhrgebiets zur Durchsetzung der Reparationszahlungen und die allgemeine Notlage der Menschen in der Region trugen nicht zur Wiederaufnahme einer Vereinsgründung bei. Die Menschen hatten schlichtweg andere Sorgen.

Mit diesen nachdenklichen Worten verlassen wir jetzt allerdings zunächst die chronologische Reihenfolge und laden zu einem Zeitsprung in das Jahr 1994 ein.

Unser Schützenbruder Hermann-Josef Münstermann, genannt „Männe“ bzw. „Männlein“ (was seiner Körpergröße geschuldet war), begab sich an einem kalten Februartag im Jahre 1994 in das Essener Stadtarchiv. Anlass waren Recherchen zu einer neuen Ausgabe der Borbecker Chronik. Schon seit geraumer Zeit war er Mitglied im „Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis“ und langjähriger Freund von Walter Wimmer.

Wimmer gründete im Jahre 1949 das „Mitteilungsblatt für den Borbecker Bürger- und Verkehrsverein“, das publizistisch Vorgänger der späteren „Borbecker Nachrichten“ war. Der Verlag brachte neben der wöchentlichen Zeitung für die Region auch beachtliche Bände über die Heimatgeschichte Borbecks heraus.

„Männe“ blätterte in der Essener Volkszeitung und stieß durch Zufall auf eine Seite vom 1. August 1869.

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