Spurensuche nach unseren Wurzeln

Als offizielles Gründungsdatum unseres Vereins galt viele Jahrzehnte lang der 30. Juli 1926. Die Niederschrift zur Gründung befindet sich heute noch in unserem Archiv. Unter den Gründern des Vorstandes finden wir u.a. Theodor Vierboom, 1. Vorsitzender und gleichzeitig Oberst des Vereins sowie Johann Eschenbruch und Heinrich und Franz Bunte als weitere Vorstandsmitglieder.

Heinrich Sandgathe wurde Major und Josef Franke sowie Heinrich Bussmann befehligten die Kompanien „“Oberdellwig“ und „Niederdellwig“. Die Satzung des Vereines vermerkt unter anderem:

„Der Verein macht sich zur Aufgabe, Eintracht, Geselligkeit und Frohsinn zu fördern, in seinen begehenden Veranstaltungen das Bürgerband immer inniger zu knüpfen und die Anhänglichkeit an die Heimat und altväterlichen Einrichtungen zu erhalten und zu festigen“

Es wird weiter hervorgehoben, dass der Verein unpolitisch und an keine Konfession gebunden ist. Daneben wurde zur Pflege des Schießsports schon am 29. Juni 1927 beim Schützenbruder Heinrich Sandgathe ein Schießstand eingeweiht.

Soweit zunächst die bis in die früheren 1990-er Jahren als „Gründergeschichte“ bekannten Ausführungen. Dass die eigentliche Schützenhistorie unseres Vereins tiefere Wurzeln hatte, wurde oft spekuliert, konnte jedoch lange Zeit nie faktisch belegt werden. Dokumente dazu waren nicht mehr vorhanden.

Bekannt ist, dass sich in der alten „Bürgermeisterei Borbeck“ schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sogenannte „Bürger-Schützen-Vereine“ gründeten. Sie waren, im Gegensatz zu den konfessionell orientierten Schützenbruderschaften mit den Namensgebungen St. Sebastianus, St. Hubertus, St. Barbara usw. offen für alle Gesellschaftsschichten und frei von kirchlichen Bindungen, stets aber in ihrem grundsätzlichen Handeln christlich orientiert.

Neben dem in unserer näheren Umgebung ältesten Verein, dem BSV Altendorf 1760 seien besonders die frühen Gründungen der Brudervereine Borbeck (1833) und Schönebeck (1839) erwähnt.

Spätestens Mitte 1850 vergrößerte sich die Einwohnerzahl Borbecks, bedingt durch die Industrialisierung des Ruhrgebiets, in den übrigen Ortsteilen zunehmend und führte auch hier zu Gründungen von Schützengemeinschaften.

Lange Zeit stand für unseren Verein fest, dass bereits im Jahre 1872 ein Schützenfest in Dellwig gefeiert wurde. Überliefert ist „dass die damalige Königin Frau Maria Sandgathe geb. Hoffstadt gen. Scheppmann regierte, in Dellwig auch unter dem Namen „Bäsin“ bekannt.“

Wir wissen ferner, dass ihr Bruder Hermann, der Hoferbe vom alten „Scheppmannshof“ (heute im Eigentum des Reit- und Fahrvereins E.-Dellwig 1977), im Jahre 1864 Mitbegründer des Schützenvereins Oberfrintrop war. Leider ist nirgendwo festgehalten, weshalb es nach 1872 kein Schützenfest mehr gab.

weiter->